Ein Künstler, der sein Leben lang Kurzdaten zu Leben und Werk für eine Vielzahl von Katalogen zu liefern hat und der lieber arbeitet, anstatt sich zu dokumentieren, hat viele Biographien. Heute übliche digitale Selbstdokumentationen waren für die Generation Hans Schärers noch nicht üblich. Zudem hat die wissenschaftliche Aufarbeitung des Werks und der Person gerade erst begonnen, was sich in Phänomenen spiegelt, die heute als Unterlassung erscheinen. So harrt zum Beispiel Schärers Wikipedia-Eintrag noch der bevorstehenden angemessenen Überarbeitung.
Für die offiziellen biographischen Angaben verweisen wir gerne auf den Eintrag im SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz von Peter F. Althaus (1996, ergänzt 2015), den Sie auf der Seite sikart.ch finden.
Nachstehend lesen Sie eine etwas persönlichere Biographie Hans Schärers, die Ihnen in der Langversion auch im Downloadbereich als PDF zur Verfügung steht. Angefügt ist eine kurze Bibliographie ab 1997 sowie eine Auswahl der wichtigsten Ausstellungen.
Eine umfangreichere Auswahl-Bibliographie und das annähernd komplette Ausstellungsverzeichnis finden Sie ebenfalls im Menüpunkt Downloads.
KURZBIOGRAPHIE
Hans Schärer wurde am 26. Dezember 1927 in Bern geboren und wuchs in den bürgerlichen Verhältnissen einer Ärztefamilie auf. Nach der Trennung der Eltern lebte er mit seiner älteren Schwester bei der Mutter in Burgdorf. 1945 bis 1948 absolvierte er die Ecole de Commerce in Lausanne; danach beschloss er, den vorgezeichneten Lebensweg zu verlassen und Maler zu werden. Nach einigen Monaten im Süden Frankreichs weilte er 1949 bis 1956 in Paris und erhielt wesentliche Einflüsse für seinen autodidaktischen Werdegang. 1951 hatte er erste Ausstellungen, unter anderem bei der Galerie Aleby in Stockholm. 1956 kehrte er in die Schweiz zurück, heiratete die Grafikerin Marion Bucher und zog in das Chauffeurhaus einer Villa mit grossem Park am See in St. Niklausen. 1958 erhielt er das Eidgenössische Kunststipendium und den Anerkennungspreis der Stadt Luzern, 1958, 1961 und 1962 Stipendien der Kiefer-Hablitzel-Stiftung.
In St. Niklausen fand Hans Schärer den idealen Ort zum Arbeiten wie auch zum Leben mit seiner Frau Marion und vier Söhnen. Wichtiger als eine steile Karriere im öffentlichen Kunstbetrieb war ihm fortan die Wahrhaftigkeit in der Entwicklung seiner malerischen, musikalischen und literarischen Poesie. 1981 war er auf der Biennale in São Paulo, Brasilien vertreten; 1982 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Luzern. Im selben Jahr zeigte das Aargauer Kunstmuseum Aarau seine erste Retrospektive. Hans Schärers Werke hängen in zahlreichen Schweizer Galerien, Kunsthäusern und Museen, ferner stellte er in Italien, Deutschland, Dänemark, Holland und weiteren Ländern aus. Hans Schärer starb am 14. November 1997 in St. Niklausen.